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Haveltour Oktober 2003

Mit zwei FreundInnen zog es mich im Oktober 2003 nach Mecklenburg.

Über das lange Wochenende des 3. Oktobers sollte meine erste Kajaktour durch die mecklenburgische Seenplatte stattfinden. Mit schlechtem Gewissen all der Autofahrerei wegen entschieden wir uns dennoch für das Einsetzen in der Nähe von Kratzeburg und das Aussetzen in Fürstenberg (Havel). In aller Hergottsfrühe, die Boote auf den Bulli gestapelt, dieselten wir in der aufgehenden Sonne gen Norden. Die Anfahrt ging wegen des geringen Verkehrsaufkommens sehr zügig. Bei strahlend schönem Wetter, der Wetterbericht sagte etwas anderes voraus und sollte später auch noch recht bekommen, trafen wir am Käbelicksee, dem nördlichsten befahrbaren Abschnitt der Havel ein. Selbst ein wenig erschrocken über das viele Gepäck für drei Tage
Käbelicksee ungepackt gepackt waren wir doch beruhigt nach dem alles in und am Boot verstaut war . Auch ein paar Kieler machten sich in ähnlicher Unternehmung "seeklar".
Durch den Käbelicksee südwärts steuernd runden wir nach Westen eine kleine Landzunge und suchen den Ausgang. In diesem Teil der Seenplatte befinden wir uns Nationalpark Mecklenburgische Seenplatte. Hier stehen keine Binnenschiffahrtszeichen die Aussicht verschandelnd in der Gegend herum, also fahren wir in gebührendem Abstand das Ufer ab und finden den Zuweg in die Havel durchs dichte Schilf. Hier ist die Welt noch in Ordnung, wenn man mal davon absieht, dass es sogar hier noch Idioten gibt, die sich ihrer Coladose auf dem Flussgrung entledigen. An dieser Stelle sei noch einmal klargestellt: anlanden verboten, ausser an Umtragestellen, jeder nehme seinen Mist wieder mit, wenn schon zehn Boote da sind musst du nicht auch noch auf der Hochzeit tanzen und das empfindliche Ökosystem stören. Komm wieder wenn es den Bierkutschern, die es nun mal nicht lassen können, zu kalt ist. Dafür wirst du mit Natur pur belohnt (und nicht mit Gejohle) Havelidylle Havelidylle mit Plastikboot.
An der Granziner Mühle heißt es raus aus Boot und Wasser, vorsichtig mit selbigem über die Straße und mittels gut funktionierende Lore ca. 750m auf dem Landweg in den Pagelsee. Nicht alle Streckenabschnitte sind kraftraubend, einige ganz wagemutige Gestalten empfanden es sogar als die erholsamste Strecke der Tour Lore Grnaziner Mühle Waghalsig?. Dann wurden weiter keine Photos mehr gemacht, denn Petrus feuchtete uns nachhaltig durch. Fortwährender Nieselregen bis zum ersten Etappenziel auf dem FKK Campingplatz am Useriner See. Der angeblich sehr schöne Campingplatz Hexenwäldchen konnte uns nicht locken, da wir bei diesem Wetter nicht die geringste Lust verspürten 100m in den Nachbarsee zu treideln. Also alle Luken dicht (Reisverschlüsse in erster Linie) und ab durch Blankenförde, Görtow- und Zierzsee auf den Useriner See. Leicht demoralisiert, aufgeweicht und der Dämmerung skeptisch entgegenblickend suchten wir unsere Lagestatt auf. In einem kurzen trockenen Moment dachten wir uns schnell das Zelt aufgebaut. Mit schnell war dann aber nichts. Das vorher verliehene Zelt hatte ein Techtelmechtel an der südfranzösichen Atlantikküste und musste bei der Verabschiedung Andenken Form einer Zeltstange im Sand zurücklassen. Das hat es aber schön für sich behalten, was uns dann ein wenig Improvisation abverlangte abendliche Herausforderung. Schließlich hielt es uns dann doch trocken und nach einiger Graupensuppe und Bierchen waren wir dann auch wieder bei guter Stimmung.
Der nächste morgen zeigte sich wechselhaft und unwirtlich, besann sich aber in der Übernahme durch den Mittag seiner Vernunft und überließ den Tag sonniger und stürmischer Übermacht. So stachen wir wieder in See, ritten auf dem großen Labussee die Wellen ab und schipperten ganz gemütlich durch die Havel. Hoch am Wind überquerten wir den Woblitzsee und nach der Schleuse in Wesenberg stätkten wir uns. Eigentlich war der Plan durch die Schwaanhavel über Canow nach Großmenow im Ellenbogensee zu fahren. Durch den späten Aufbruch kniffen wir aber und nahmen den direkten Weg über Finow- und Wangnitzsee. Die Gegend rund um den Finowsee möchte ich denn auch nicht verpasst haben. Da werde ich wohl noch mal ein wenig Zeit verbringen. Zu bedenken ist aber, dass man diese Gegend wohl nur in dieser Jahreszeit ungestört bereisen kann, da ansonsten hier auch wieder Motorboote zugelassen sind, die einem wohl das Vergnügen verderben würden.
Synchronübung Holzbrücke Finowsee Uferpanorama Steffi und Jörg
In tief stehender Abendsonne gab es dann ein kleines Fotoshooting für und wir genossen ganz und gar diese herrlichen Momente kurz vor Sonnenuntergang.
Steffi und Jörg icke icke
Am Fuße des Hanges des Zeltplatzes am Ellenbogensee begrüßte uns ein freundlicher Morgen nach ausführlicher und warmer Dusche. Die allgemeinen Vorbereitungen sind indes auch in vollem Gange uns unserem "Zielhafen" näher zu bringen.

Ellenbogensee Lagerstatt Putzwut Jörg gut gelaunt erwischt Steffi trocknete eigentlich immer die Spritzdecken Steinhavekmühle

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